Wie alles begann – Janas Schreibanfänge

„Wie alles begann“ klingt so episch, dass man vermutlich vor seinem Laptop, Handy, Computer oder was auch immer sitzt und sich denkt „Man, da muss jetzt aber ne spektakuläre Story kommen“. Und in gewisser Weise tut es mir auch leid, euch zu enttäuschen, da ich zumindest in meinem Fall nicht von irgendwelchen magischen Eingebungen oder Fantasien berichten kann.

Im Gegenteil, eigentlich begann alles ganz simpel mit einem Mädchen, dass mit ihren stolzen neun Jahren auf die glorreiche Idee kam, Geschichten zu schreiben. Und mit Geschichten meine ich herzzereißend süße Geschichten mit dem Titel „Kaio der Katzenhai“ oder auch „Die Fliegen gehen in den Urlaub“.

Nein, machen wir uns nichts vor, einen Drang für das Dramatische hatte ich damals wirklich noch nicht. Und mit den stolzen handgeschriebenen zehn Seiten waren es auch gewiss keine wirklichen Geschichten. (Vor allem, wenn man bedenkt, dass es sich hierbei um mikrige A5 Blätter gehandelt hat. Aber pssst, den Teil lasse ich gerne aus.)

Nichts desto trotz, viele würden das vielleicht als tatsächlichen Schreibanfang gelten lassen. Der entscheidende Punkt für mich kam jedoch erst ein paar Jahre später, drei, um genau zu sein. Ich war 12 und hatte mir diesen unglaublich außergewöhnlichen Traum in den Kopf gesetzt, ein komplettes Buch zu schreiben. Ein richtiges. Nicht solchen Firlefanz wie zuvor. Und so begann ich zu schreiben, erneut, und dieses Mal bekam meine Ausstattung sogar ein kleines Update; Aus den Din A5 Seiten wurden tatsächlich Din A4. Man mag es kaum glauben.

Das Ganze ging wohl so weiter, bis ich die 140 Seiten geknackt hatte und mit ihnen auch der Entschluss kam, nochmal von vorne anzufangen. Den Plot besser ausgearbeitet und dieses Mal nun zum ersten Mal am Computer sitzend schrieb ich also erneut los.

Zu dieser Zeit traf ich auch auf Linnea. Eigentlich kannten wir uns schon davor, aber die Liebe fürs Schreiben hatte erst dort ihren Ursprung gefunden. Wie Linnea euch bereits vor zwei Wochen berichtet hat, hat auch sie mit ihrem damaligen Projekt angefangen.

http://schreibschwestern.ngehlert.de/2019/01/23/wie-alles-begann-linneas-schreibanfaenge/

So entstand langsam aber sicher ein kleiner Wettkampf unter uns, wer den Roman denn schneller zu Ende schreiben würde. Das mag für manche vielleicht ein wenig hart klingen, aber in Wirklichkeit haben wir uns damals einfach nur gegenseitig motiviert, sowie wir es heute noch immer tun. An dieser Stelle, wenn du das liest, Linnea, ich bin dir unendlich dankbar dafür. Eine Schreibschwester findet man nur einmal im Leben.

Gemeinsam haben wir beide erlebt, was für ein tolles Gefühl es ist, den ersten Roman beendet zu haben und sagen zu können „I made it“. Und auch gemeinsam ging unsere Schreibsucht weiter voran, bei mir bestand sie hauptsächlich daraus, Teil zwei meines Romans „Sternenwächter“ zu schreiben. Zwischendurch kamen dann kürzere Projekte, Kurzgeschichten und co., während ich mir mittlerweile an meinem aktuellen Projekt die Zähne ausbeiße.

Ja, Schreiben ist hart. Wer hätte es gedacht, erst recht nicht als neunjähriges Mädchen. Aber ich hatte diesen Traum und mit dem hat eigentlich auch alles angefangen. Und nun sind wir hier, mindestens immer noch so verträumt wie früher, aber einiges weiter, was die Erfahrungen betrifft.

Wie sieht es beu euch aus? Was würdet ihr als euren persönlichen Schreibanfang bezeichnen, wenn ihr einen habt?

Denkt daran, ein Blatt voll mit blasser Tinte ist besser als das beste Gedächtnis.

Liebe Grüße,

Jana

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