Hand aufs Herz: Jeder musste sich in der ein oder anderen Situation schon einmal von irgendetwas oder irgendjemanden verabschieden. Und wenn man genauer darüber nachdenkt, sogar viel öfter, als man eigentlich meinen möchte. Man verabschiedet sich grundsätzlich täglich, jeden Morgen vom gemütlichen Bett, jeden Sonntag vom Wochenende und jede Nacht von dem vergangenen Tag.
Vom gemütlichen Treff mit Freunden und beim Besuch der Oma – Abschiede begleiten unser Leben. Und manchmal sind sie weniger schön als andere Male.
Das Blöde an Abschieden ist, dass man nie weiß, für wie lange sie sind. Manchmal weiß man nicht mal, dass es überhaupt ein Abschied ist. Manchmal, da sind Abschiede trügerisch. Sie schleichen sich an, ohne, dass man es merkt.
Ich weiß nicht, wie es euch dabei geht, aber ich bin kein großer Fan von Abschieden. Ich mag das Gefühl, etwas loszulassen, das mir am Herzen liegt, nicht wirklich. Aber wer tut das schon? Trotzdem sind Abschiede manchmal notwendig und öffnen dir die Tür zu etwas Neuem. Wie ging das bekannte Sprichwort noch einmal? Eine Tür schließt sich, während sich eine andere öffnet.
Doch was, wenn man keine andere Tür haben möchte? Wenn die Erinnerungen der alten Tür zu schön sind, um sie willentlich loszulassen?
Das Schöne an Abschieden ist, dass die Erinnerungen bleiben. Gut, vermutlich ist das gerade auch das schmerzhafteste. Aber das Gefühl, wenn man auf etwas zurückblickt und merkt, dass die Erinnerungen langsam, aber sicher ineinander verwirren, als ob sich ein dichter Nebel darüberlegt, ist schlimmer.
Denn das, was einem einmal so viel bedeutet hat, scheint immer weiter von einem wegzugleiten. Weil die Erde sich immer weiterdreht – auch wenn man selbst das Gefühl hat, für den Moment stehenzubleiben.
Wenn man mich also fragt, dann sind nicht die Abschiede das Schlimmste. Es ist die Zeit danach – die zurückbleibenden Erinnerungen.
Denn dann gibt es noch die Abschiede, die für immer sind. Das sind die wirklich fiesen kleine Dinge im Leben.
Aber dann, im Umkehrschluss, frage ich mich wieder, ob ein Abschied wirklich für immer sein kann, wenn man doch die Erinnerungen hat, die einem bleiben.
Ich für meinen Teil verabschiede mich hiermit vom Schreiben dieses Blogbeitrags. Ich verabschiede mich von einem (FSJ) Jahr voller Ereignissen, einem Jahr, dass mich so viel gelehrt und mich weitergebracht hat. Einem Jahr voller Erfahrungen, dass sich nun dem Ende widmet.
Und zu guter Letzt verabschiede ich mich von meinem treuen, vierbeinigen Begleiter für 14 Jahre lang. Ich hoffe, dir geht es jetzt gut dort, wo du bist.
Mögen die Erinnerungen siegen.