Nun hat man also nach Monaten voller Mühe, Verzweiflung und Arbeit den ersten Entwurf fertig und denkt sich: „Super endlich liest jemand meine Geschichte!“ Doch dann kommt der erste Testleser und sagt nicht, wie man es sich erträumt hat, dass es die beste Geschichte ist, die er je gelesen hat. Sondern, dass es noch Plotfehler und Verbesserungspotential gibt.
Natürlich wird man dann stutzig, beginnt mit einem Mal an dem Geschriebenen zu zweifeln. Ist es überhaupt gut genug? Soll man überhaupt noch daran weiter arbeiten oder es am Besten gleich lassen?
Diesen Ups-Moment gibt es meistens bei einer ersten Kritik, umso mehr je überzeugter man von dem geschrieben ist. Denn sind wir einmal ehrlich als Autor eines Textes ist man nie völlig unvoreingenommen. Gerade deswegen braucht man ja Kritik. Aber wie soll man damit umgehen?
Zunächst einmal ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass das eigene Projekt veränderbar ist. Nichts, was man im ersten oder auch zweiten Entwurf geschrieben hat, ist in Stein gemeißelt. Ob Susi in einer Geschichte jetzt am Meer oder in der Stadt wohnt oder ob sie nun am Liebsten Kaffee oder Tee bringt, ändert ja nichts an der Geschichte an sich.
Dabei gilt allerdings je größer die Kritik, desto schwieriger wird es für den Autor, sie anzunehmen. Einen Lieblingsort oder eine Szene kann man leicht anpassen, stimmt aber etwas Grundlegendes mit dem Plot nicht, dann wird es schwierig. Trotzdem ist die Kritik wichtig. Dabei geht es auch darum, zu verstehen, dass einem die Testleser letztendlich nichts Böses wollen. Sie sind schließlich da, um zu helfen. Aber das können sie nur, wenn man sie auch lässt.
Zuletzt ist es noch wichtig, nicht die Motivation zu verlieren. Das passiert häufig wenn man die Kritik nicht richtig dosiert. Ist man ständig neuen und immer neuen Problemen und Fehlern ausgesetzt, wird es immer schwerer, sie auch anzunehmen. Stattdessen sollte man sich die Zeit lassen, um auch Dinge zu finden, die man selbst gut findet. Dabei kann es auch hilfreich sein, sich immer mal wieder vor Augen zu führen, warum man letztendlich mit dieser Geschichte angefangen hat. Es gilt motiviert zu bleiben, denn jede Kritik macht die Geschichte letztendlich nur noch ein bisschen besser, sobald man sie umsetzten kann.
Was sind eure Kniffe und Tricks, um mit Kritik umzugehen?
Und vergesst nicht: Jeder Schreibtag ist ein guter Tag, also schreibt!
Liebe Grüße
Linnea