Was ist das überhaupt?
Schreibschwestern, das ist ein sehr simples Konzept. Im Prinzip sucht man sich einfach eine Gleichgesinnte, jemand der ebenfalls darauf brennt Romane und Texte zu schreiben. Idealerweise befindet sich dieser Jemand in einer ähnlichen Schreibsituation wie du, weil das vieles vereinfacht.
Wie war das bei Jana und mir?
Wir gingen beide von der fünften bis zur zehnten in dieselbe Klasse und kannten uns dementsprechend gut. Aber so wirklich kennengelernt haben wir uns erst, als ich in der siebten Klasse mit meinem ersten großen Manuskript begann. Da stellte ich plötzlich fest, dass sich nicht jeder ständig über meinen Plot unterhalten wollte – außer Jana. Sie hatte Verbesserungsvorschläge und verstand, was ich durchmachte. Sie hörte nicht auf, sich immer und immer wieder danach zu erkundigen.
Was macht eine Schreibschwester?
Sie motiviert dich, sie inspiriert dich, sie hilft und sie verteilt wenn nötig Arschtritte. Eine Schreibschwester soll einen Ort beziehungsweise eine Person bieten, die ein weiteres Zuhause für deine Geschichten ist. Probleme und Plotlöcher können mit ihr diskutiert werden. Im Gegensatz dazu bietest du ihr selbstverständlich die Möglichkeit über ihre Projekte zu reden und bietest deinerseits Hilfe an.
Was machen wir?
Jana und ich haben irgendwann eine Balance gefunden zwischen gegenseitigen Arschtritten und liebevollem Umgang. Im Gegensatz zu anderen war es uns bald nicht mehr möglich einmal die Woche zu telefonieren. Aber wir sprechen über unsere Manuskripte, wann immer wir uns sehen. Eine Zeitlang haben wir jede Woche drei Stunden zusammen mit Korrekturen in der Bibliothek verbracht. Dann gibt es da noch unseren WhatsApp Chat und die „Schreibschwestern“ Gruppe, in der regelmäßig verzweifelte Memos auftauchen. Jana war eine meiner ersten Testleserinnen und macht sich bis heute ab und zu gerne über einige der Fehler lustig.
Wie finde ich so eine Schreibschwester?
Einen Schreibpartner kann man prinzipiell überall finden. Wenn man Glück hat, dann begegnet er einem – so wie es bei uns war – im Alltag. Genauso gut, kann man aber auch in Schreibforen oder sozialen Netzwerken auf eine passende Schreibschwester stoßen. Man muss nur die Augen ein wenig offenhalten und bereit sein, sich darauf einzulassen. Denn so eine Schreibpartnerschaft erfordert letztendlich auf Vertrauen. Schließlich gibt man große Teile seiner Projekte und Ideen preis.
Warum dieser Blog?
Aus dieser Idee heraus entstand auch der Schreibschwestern Blog. Wir wollten einen Ort für kreativen Austausch bieten, anderen die Möglichkeit geben sich mehr zu vernetzten, als es uns in den Anfängen des Schreibens möglich war. Denn jeder einzelne Schreiber hat einen Feedbackpartner und alle Möglichkeiten verdient, unabhängig davon wie alt er ist oder wie weit ab vom Schuss er auch leben mag. Dafür sind wir da.
Danke
(Weil ich Jana gut genug kenne, weiß ich, dass sie den Artikel so kurz vor den Prüfungen wahrscheinlich nur kurz überfliegt und das hier erst später entdeckt J)
Eine Schreibschwester macht das Leben leichter und ein bisschen schöner. Ich könnte mir niemanden vorstellen, bei dem meine Protas einen besseren sicheren Hafen finden könnten, niemand anderen, der mir über harte Kritik so gut hinweghilft. Ich kenne niemanden, der mit so einer Verbissenheit an Projekten arbeitet und ich bin unendlich dankbar Teil deiner Entwicklung sein zu dürfen. Kurz um Danke an meine wundervolle Schreibschwester! <3
Habt ihr auch einen Schreibpartner oder eine Schreibschwester? Dann nutzt doch diesen Moment, um ihnen mal dafür danke zu sagen, dass sie so wundervolle Arbeit leisten!
Und vergesst nicht: Jeder Schreibtag ist ein guter Tag, also schreibt!
Eure Linnea