Der Perspektivenwechsel und was man beachten sollte

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, aus welcher Perspektive man sein Buch schreiben kann. Doch neben der traditionellen Art, bei der man sich für eine davon entscheidet, gibt es auch noch den sogenannten Perspektivenwechsel, den man immer häufiger in Büchern vorfindet.
Doch was genau muss man dabei beachten? Wo liegen Gefahren, wo Vorzüge?

Die Art und Weise
Grundsätzlich gibt es mehrere Arten, einen Perspektivwechsel zu gestalten. Bei Liebesgeschichten findet man häufiger die Variante, dass zwischen den beiden Liebenden abgewechselt wird, also jeder der beiden einen Part in der Geschichte hat und der Leser somit einen näheren Einblick in die Sichtweise von beiden Figuren bekommt. Er wird sich nicht nur über die Gefühlswelt von einer Person bewusst, sondern kann auch gleichzeitig die der anderen nachvollziehen. Umso interessanter wird es dann natürlich, wenn verzwickte Wendungen und Geheimnisse ins Spiel kommen.
Eine andere Möglichkeit wäre, dass zwischen Protagonist und Antagonist abgewechselt wird. Hierbei geht es hauptsächlich darum, Spannung aufzubauen und den Leser auf verschiedene Fährten zu locken, Informationen zu vermitteln oder schlicht zu verwirren. Womit wir auch schon bei den Vorteilen wären.

Vorteile und Umsetzung
Durch den Perspektivwechsel (der sich nicht unbedingt auf nur zwei Personen beschränken muss) bekommt der Leser ein besseres Gefühl für die einzelnen Charaktere, blickt sozusagen in den Kopf von mehreren hinein, ohne, dass es sich dabei um einen Er-Erzähler handeln muss. Oftmals sind auch zwei Ich-Perspektiven vertreten, die das Ganze noch einen Hauch persönlicher machen. Optimal wäre dabei natürlich, wenn man schon anhand des Schreibstils erkennen kann, um welche Person es sich handelt und man der Figur sozusagen eine eigene Erzählstimme gibt.
Beispielsweise denkt ein gefährlicher Antagonist im Gegensatz zu der unschuldigen und naiven Protagonistin nicht an Schmetterlinge und Blumenwiesen. Gewiss wird er auch anders sprechen, egal ob es nun gehobener, kälter oder kürzer ist. Stell sicher, dass die wesentlichen Charakterunterschiede dadurch deutlich werden, ansonsten kann es für den Leser sehr schnell verwirrend werden.
Außerdem ist es wichtig, die Perspektivenwechsel richtig einzusetzen. Am besten bietet es sich durch ein neues Kapitel an. Wichtig ist hierbei aber, dass keine Wiederholungen stattfinden. Es geht nicht darum, bereits Gesagtes noch einmal aus einer anderen Sicht zu wiederholen, sondern die Geschichte weiterzuführen. Wie weit dabei eine andere Perspektive helfen kann, hängt immer von dem Plot ab. Falls es sich um gleichwertige Personen handelt,  wie zum Beispiel bei dem Liebespaar, ist es durchaus möglich, beiden gleich viel Erzähltext zu geben. Bei dem Antagonist kann man sich überlegen, ob es nicht vielleicht effektiver wäre,  verhältnisgemäß nur kurze Passagen aus dessen Sicht zu schreiben, die lediglich dazu dienen, Spannung aufzubauen und das Ganze in eine etwas andere Richtung zu lenken.

Wie sieht es bei euch aus? Schreibt ihr lieber aus einer Perspektive oder aus mehreren? Und habt ihr dabei eher gute oder schlechte Erfahrungen gemacht?

Ein Blatt voll mit blasser Tinte ist besser als das beste Gedächtnis.

Liebe Grüße,
Jana

 

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