unterschätzte Textsorten: das Exposé

Immer wieder hört man von ihr, der letzten Hürde zwischen dir und deinem zukünftigen Verlag. Das Exposé baut sich groß und bedrohlich zwischen dir und dem Erfolg auf. Dabei ist ein Exposé auch nur eine bestimmte Textsorte und als solche völlig unterschätzt.
• Was ist das eigentlich?
Stark vereinfacht könnte man es eine schnöde Zusammenfassung oder Inhaltsangabe nennen. Allerdings fasst man auf nur 2-3 Seiten 400, 500 oder gar 800 Seiten kurz, prägnant und interessant zusammen. Klingt unmachbar? Das Exposé ist nicht um sonst die Königsdisziplin, vor der selbst manch erfolgreicher Autor zurückschreckt. Allerdings ist es mit ein wenig Übungssache gar nicht so schwer.
• Aber was muss alles rein?
Gleich vorne weg: Bei meiner Recherche ist mir aufgefallen, dass die Angaben stark von einander abweichen, also falls ihr tatsächlich einen Verlag anschreiben wollt, solltet ihr euch vorher unbedingt informieren, was explizit gewünscht ist. Generell sollten aber enthalten sein:
1. Der (Arbeits)titel des Buches

2. Name des Autors

3. (voraussichtliche) Länge in Normseiten

4. das Genre, sowie eine möglichst genaue Zielgruppe

5. Das Herzstück: Das eigentliche Exposé

Außerdem kann man wahlweise einfügen:
1. Eine Kurzusammenfassung in einem bis drei Sätzen
2. Eine Übersicht der Hauptcharaktere und deren Entwicklung

• Wie lange darf das Ganze sein?
Auch hier gehen die Meinungen auseinander, das Wichtigste ist: Es geht um eine kurze Zusammenfassung, also nicht um 20 Seiten. Allgemein gilt „nicht kürzer und nicht länger als nötig“, was ungefähr so hilfreich ist wie ein Stück Holz.
Grob sollte die Inhaltsangabe 1 – 2 Seiten lang sein, das Gesamte maximal 3 – 5 Seiten. Wieder solltet ihr euch vorher informieren, falls ihr das Exposé einschicken wollt.
• Was schreibt man in dieses Exposé?
Hinein gehören alle wichtigsten Handlungsstränge, gerne kann auch die Charakterentwicklung deutlich gemacht werden und am aller Wichtigsten: Das Ende! Hier geht es nicht darum, Spannung aufzubauen, sondern darum, alle interessanten Wendungen aufzuzeigen.
• „Aber Linnea, was wenn ich keinem Verlag schreiben will? Dann bringt mir so ein Exposé doch gar nichts!“
Doch, unbedingt! Zum einen hilft dir diese Form der Inhaltsangabe dein Buch besser zu verstehen. Was ist wirklich wichtig, was eher nebensächlich? Außerdem kannst so auf einen Blick sehen, wenn große Plotfehler vorliegen.
Und diese Zusammenfassung hilft dir gleichzeitig im Alltag, denn sie verbessert dein Textverstehen und die Fähigkeit wichtige Aspekte eines Textes schnell zu erkennen und kurz zusammenzufassen.
Hast du schon einmal versucht deinen Lieblingsroman in so wenigen Sätzen wie möglich zusammenzufassen, gar in einem einzigen Wort?
Habt ihr schon einmal versucht ein Exposé zu schreiben? Es lohnt sich wirklich! Wie würdet ihr euer Lieblingsbuch oder eigenes Projekt zusammenfassen?

Denkt daran: Jeder Schreibtag ist ein guter Tag, also schreibt!
Eure Linnea

Ein Kommentar bei „unterschätzte Textsorten: das Exposé“

  1. Celly.Schreibt sagt: Antworten

    Vielen Dank für den tollen Beitrag und die gelungene Zusammenfassung! Hat mir persönlich sehr weitergeholfen!

Schreibe einen Kommentar